
Himbeeren gehören zu den beliebtesten Beerensträuchern in Deutschland – nicht nur wegen ihres süßen Aromas, sondern auch aufgrund ihrer Vielseitigkeit im Anbau. Ob im Gartenbeet oder auf dem Balkon, in Rot, Gelb oder Schwarz – für jeden Geschmack gibt es eine passende Sorte. Wer jedoch Himbeeren pflanzen möchte, sollte wissen: Es gibt grundlegende Unterschiede zwischen Sommer- und Herbst-Himbeeren, besonders bei der Pflege und dem Rückschnitt.
Standortwahl und Bodenbeschaffenheit
Egal ob Sommer- oder Herbstsorte – Himbeeren bevorzugen einen sonnigen, windgeschützten Standort mit lockerer, nährstoffreicher Erde. Schwere Lehmböden sind ungeeignet, können aber mit Sand, Laub oder Kompost aufgebessert werden. Wichtig: Staunässe unbedingt vermeiden! Ideal ist ein leicht erhöhtes Hügelbeet, das den Wasserabfluss erleichtert. Eine regelmäßige Mulchschicht schützt zudem vor Austrocknung und hält Unkraut fern.
Sommer-Himbeeren benötigen eine stabile Rankhilfe, da sie an den zweijährigen Trieben Früchte tragen. Ein Gerüst aus Holz- oder Metallpfosten mit gespannten Drähten eignet sich hierfür bestens. Herbst-Himbeeren hingegen kommen in der Regel ohne Rankhilfe aus, da sie ihre Früchte an den neuen, einjährigen Ruten bilden.
Pflanzzeitpunkt und Abstand
Die beste Zeit zum Pflanzen von Himbeeren ist der Herbst – ab Oktober ist ideal. Die Sträucher werden in Reihen mit einem Abstand von etwa 40 bis 60 Zentimetern gesetzt. Auch wer nur einen Strauch pflanzt, kann auf eine gute Ernte hoffen, da Himbeeren selbstfruchtbar sind. Wer sowohl Sommer- als auch Herbstsorten anbaut, profitiert von einer besonders langen Erntezeit.
Da Himbeeren Flachwurzler sind, dürfen sie nicht zu tief in die Erde gesetzt werden. Nach dem Pflanzen werden die jungen Ruten auf etwa 30 Zentimeter eingekürzt, um den Austrieb neuer, kräftiger Triebe zu fördern. Wichtig: An einem Standort, an dem zuvor Himbeeren oder Brombeeren standen, sollte mindestens fünf Jahre pausiert werden, bevor neue Pflanzen gesetzt werden.
Düngung und Pflege übers Jahr
Himbeeren gehören zu den Starkzehrern und benötigen daher reichlich Nährstoffe. Zwei Düngergaben pro Jahr sind empfehlenswert – die erste im März, die zweite im Juni oder Juli. Organischer Dünger oder spezieller Beerendünger eignet sich besonders gut. Sobald jedoch Früchte an den Trieben hängen, sollte auf weiteres Düngen verzichtet werden, da dies die Qualität der Beeren beeinträchtigen kann.
Die weiß blühenden Sträucher erfreuen nicht nur Gärtner, sondern auch Bienen und andere Insekten. Sommer-Himbeeren blühen zwischen Mai und Juni, Herbstsorten ab Mitte Juli. Je nach Sorte können die Pflanzen eine Höhe von bis zu 2,5 Metern erreichen.
Unterschiede beim Rückschnitt: Sommer- vs. Herbst-Himbeeren
Sommer-Himbeeren tragen an zweijährigen Ruten, weshalb eine gezielte Auswahl und Pflege notwendig ist. Im Mai sollten etwa acht bis zehn der kräftigsten neuen Triebe ausgewählt und an der Rankhilfe befestigt werden. Alle übrigen Triebe werden bodennah abgeschnitten. Nach der Ernte im Juni und Juli werden die abgetragenen, bräunlich verfärbten Ruten ebenfalls entfernt.
Der Schnitt bei Herbst-Himbeeren ist deutlich unkomplizierter: Nach der Ernte, die je nach Sorte von August bis Oktober reicht, werden einfach alle Triebe bodennah zurückgeschnitten. Ein Gerüst oder aufwendiges Binden ist nicht notwendig.
Fazit
Mit der richtigen Pflege und Standortwahl können Himbeeren über viele Jahre hinweg zuverlässig Früchte tragen – bis zu zehn Jahre lang. Wer sich einmal mit den Unterschieden zwischen den Sorten vertraut gemacht hat, wird lange Freude an einer reichhaltigen Ernte haben. Besonders attraktiv ist die Kombination beider Sorten, um den ganzen Sommer über frische Beeren genießen zu können.