
Herbst-Anemonen zählen zu den elegantesten Stauden im spätsommerlichen und herbstlichen Garten. Mit ihren filigranen Blüten in Rosa, Weiß oder Rot verschönern sie Beete bis weit in den Oktober hinein. Die pflegeleichten Pflanzen gehören zur Gattung der Anemonen, die etwa 120 Arten umfasst. Ihre Blütezeit variiert je nach Sorte zwischen Juli und Oktober. Besonders beliebt sind die zahlreichen durch Züchtung entstandenen Hybriden, die sich durch eine beeindruckende Blütenpracht auszeichnen.
Die Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von etwa 60 bis 140 Zentimetern. Haben sie erst einmal den richtigen Platz im Garten gefunden, gelten sie als äußerst robust, wenig krankheitsanfällig und benötigen nur wenig Pflege. Herbst-Anemonen eignen sich somit sowohl für erfahrene Gärtner als auch für Anfänger.
Standortwahl: Halbschatten bevorzugt, Sonne möglich
Für ein optimales Wachstum bevorzugen Herbst-Anemonen halbschattige Plätze. Sie kommen jedoch auch an sonnigeren Standorten zurecht, sofern der Boden ausreichend feucht bleibt und nicht austrocknet. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Idealerweise ist der Gartenboden durchlässig, humos und reich an Nährstoffen.
Mit der Zeit bilden Herbst-Anemonen unterirdische Ausläufer, wodurch sie sich flächig im Beet ausbreiten können. Dieser Aspekt sollte bei der Standortwahl berücksichtigt werden, denn die Pflanzen nehmen gern Raum ein – unterdrücken dabei aber auch das Wachstum von Unkraut.
Pflanzzeit und Winterschutz
Die beste Zeit zum Pflanzen ist das Frühjahr. Herbst-Anemonen benötigen etwa zwei Jahre, um vollständig anzuwachsen. Wird im Herbst gepflanzt, sollte ein zusätzlicher Winterschutz aus Laub oder Fichtenreisig nicht fehlen, um die jungen Pflanzen vor Frost zu schützen.
Herbst-Anemonen im Kübel kultivieren
Auch auf Balkon oder Terrasse fühlen sich Herbst-Anemonen wohl – vorausgesetzt, die Bedingungen stimmen. Der Standort sollte hell, aber nicht zu heiß sein, und der Boden nährstoffreich sowie locker. Für Kübelpflanzungen empfiehlt es sich, beim Einpflanzen Kompost oder Hornspäne zuzugeben. Ein geeigneter Winterschutz ist hier besonders wichtig: Fichtenreisig schützt die Pflanze vor Kälte, und eine Styroporplatte unter dem Topf verhindert Bodenkälte. Zudem sollte der Kübel nah an der Hauswand stehen. Im zeitigen Frühjahr wird die Pflanze vor dem Austrieb zurückgeschnitten.
Vermehrung: Einfach und effektiv
Im Garten vermehren sich Herbst-Anemonen ganz von allein durch Ausläufer. Um diese nicht zu beschädigen, sollte die Erde rund um die Pflanze nicht gehackt werden. Wer die Pflanzen gezielt vermehren möchte, kann sogenannte Wurzelschnittlinge nutzen. Diese werden im Frühjahr abgestochen und an einem neuen Ort eingepflanzt.
Alternativ ist auch die Vermehrung über Samen möglich. In den dekorativen, weißen Fruchtständen einiger Sorten befinden sich dunkle Samen, die im Herbst geerntet und bis zum Frühjahr trocken und dunkel gelagert werden. Die Aussaat erfolgt dann in Töpfen mit Anzuchterde. Im ersten Jahr sollten die jungen Pflanzen frostfrei überwintern und erst im nächsten Frühjahr ins Beet gesetzt werden. Wichtig dabei: Jungpflanzen benötigen Schutz vor direkter Sonne und Trockenheit.
Zierwert im Winter
Die weißen Fruchtstände der Herbst-Anemonen ähneln Ziergräsern und haben auch in der kalten Jahreszeit einen hohen dekorativen Wert. Sie sollten daher erst im Frühjahr beim Rückschnitt der Staude entfernt werden. So bleiben die Beete auch im Winter ansprechend gestaltet und bieten gleichzeitig Schutz für die Pflanze.
Herbst-Anemonen sind also nicht nur ein echter Hingucker im Garten, sondern auch pflegeleichte und langlebige Stauden, die Jahr für Jahr mit ihrer Blütenpracht begeistern.