
Pflanzliche Alternativen und Getreidegerichte setzen sich als bewusste Ernährungstrends durch – ganz ohne Geschmacksverlust
Mit der Karwoche beginnt vielerorts eine kulinarische Tradition, die oftmals einen deutlichen Anstieg im Fisch- und Meeresfrüchtekonsum mit sich bringt. Doch wie der Blog von Veganuary betont, hat dieser Brauch erhebliche Auswirkungen auf marine Ökosysteme und die dort lebenden Tiere.
Jährlich werden laut der Plattform rund 2,7 Billionen Fische aus den Ozeanen entnommen. Dies hat bereits zu einem drastischen Rückgang von Raubfischarten wie Thunfisch und Haien geführt. Wissenschaftler warnen: Setzt sich die intensive Fischerei in diesem Tempo fort, könnten viele Fischarten innerhalb von weniger als 50 Jahren vollständig verschwinden.
Vor diesem Hintergrund schlägt Veganuary kreative pflanzliche Alternativen vor – für alle, die den Geschmack des Meeres genießen möchten, ohne zur Ausbeutung von Tieren und der Umwelt beizutragen. Die Organisation stellt drei innovative Rezepte der Köchin Vicky Murphy vor, die durch ungewöhnliche Zutaten die Textur und den Geschmack von Fischgerichten nachbilden.
Vegane Rezepte mit maritimer Note
Besonders hervorzuheben ist die „Nicht-Fisch-Panade“, bei der Wassermelone als Basis dient. Durch eine spezielle Zubereitung entsteht eine Konsistenz und ein Aroma, das stark an Fisch erinnert – eine überraschend schmackhafte Alternative.
Eine weitere kreative Idee ist der vegane „Lachs“ aus Karotten. In Kombination mit getrockneten Algen ergibt sich ein authentischer Geschmack, der dem von herkömmlichem Lachs erstaunlich nahekommt. Diese Variante bietet sich insbesondere für Menschen an, die eine nachhaltige Ernährung anstreben.
Auch vegane Fischfrikadellen gehören zum Repertoire. Hier dienen Hülsenfrüchte als Hauptzutat. Richtig gewürzt, entsteht eine Textur, die an Thunfisch oder Seehecht erinnert – komplett pflanzlich, ohne Einbußen beim Geschmack.
Traditionelle Karfreitagsküche neu interpretiert – inspiriert von kolumbianischer Esskultur
Auch in Kolumbien passen viele Menschen ihre Ernährung zur Karwoche an und verzichten auf rotes oder weißes Fleisch, um der christlichen Tradition zu folgen. Dabei rücken pflanzliche Lebensmittel und Meeresprodukte in den Vordergrund. Doch auch ohne Fisch lassen sich gesunde und nahrhafte Speisen zubereiten.
Pablo Augusto Vargas, Koch und Dozent für Gastronomie an der Universität Areandina, erklärt, dass vegetarische und vegane Ernährung gerade in dieser Zeit besonders gefragt sind. Zutaten wie Hülsenfrüchte, Getreide oder Samen seien hervorragende Proteinlieferanten und böten vielfältige Möglichkeiten für leckere Gerichte. „In der Vielfalt liegt der Genuss und die Lust, neue Erfahrungen zu machen – auch mit gesunder Küche“, so der Koch.
Im Folgenden teilt Chefkoch Vargas drei vegetarische Rezepte, die durch Kreativität, Geschmack und Nährwert überzeugen – perfekt für gemeinsame Mahlzeiten mit Familie und Freunden während der Karwoche.
Kichererbsen-Tagliatelle mit Tofu in Miso-Champignon-Soße
Diese Rezeptidee glänzt durch ihren hohen Anteil an pflanzlichem Eiweiß und ihr besonderes Aroma. Für die Tagliatelle benötigt man:
– 180 g Kichererbsenmehl
– 60 g Maniokstärke
– 30 g Leinsamenmehl
– 20 ml Olivenöl
– 30 ml Wasser
– Salz und Pfeffer nach Geschmack
Die Leinsamen werden zunächst in Wasser eingeweicht. Anschließend werden sie mit den Mehlen und der Stärke vermischt. Olivenöl, Wasser und Gewürze kommen hinzu. Nach dem Kneten ruht der Teig, bevor er ausgerollt und in Streifen geschnitten wird.
Tofu mit Kokosreis, Curry und Ananas
Dieses Gericht verbindet exotische Aromen mit gesunden Inhaltsstoffen und bietet eine ausgewogene Mahlzeit voller Geschmack. Für die Zubereitung benötigt man:
– 300 g fester Tofu
– 1 Tasse Jasminreis
– 1 Tasse Kokosmilch
– 1 EL Currypaste
– 1 kleine Ananas (geschält und gewürfelt)
– 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe (gehackt)
– Salz, Pfeffer und etwas Öl zum Braten
Zuerst wird der Reis in Kokosmilch mit etwas Wasser und Salz gekocht. Parallel wird der Tofu in Würfel geschnitten und knusprig angebraten. In einer separaten Pfanne werden Zwiebel, Knoblauch und Currypaste angeschwitzt, anschließend kommt die Ananas hinzu. Zusammen mit dem Tofu wird alles kurz durchgeschwenkt und auf dem Kokosreis angerichtet.
Dieses Rezept vereint Süße, Schärfe und Cremigkeit und ist ideal für ein festliches, fleischfreies Mittag- oder Abendessen.
Auberginen-Steaks mit Tomaten-Kräuter-Relish
Ein weiteres Highlight ist das Auberginen-Steak, das durch seine feste Struktur und sein würziges Aroma besticht. Die benötigten Zutaten:
– 2 große Auberginen
– 3 Tomaten
– 1 rote Zwiebel
– Frische Kräuter (Petersilie, Basilikum)
– Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer
Die Auberginen werden längs in dicke Scheiben geschnitten, mit Öl bepinselt und im Ofen oder auf dem Grill gebraten, bis sie weich und leicht karamellisiert sind. Für das Relish werden die Tomaten gewürfelt, mit fein gehackter Zwiebel, frischen Kräutern, Zitronensaft, Salz und etwas Öl vermischt. Das frische Relish wird über die warmen Auberginen gegeben und ergibt ein leichtes, aromatisches Gericht.
Fazit: Genussvoll, bewusst und vielfältig
Diese Rezepte zeigen eindrucksvoll, dass der Verzicht auf Fisch oder Fleisch keineswegs mit einem Verlust an Genuss einhergeht. Im Gegenteil: Kreative pflanzliche Zutaten eröffnen neue kulinarische Horizonte – sowohl für eingefleischte Veganer als auch für alle, die ihre Ernährung in der Karwoche oder darüber hinaus nachhaltiger gestalten möchten.
Dank der Kombination aus Geschmack, Nährwert und Umweltbewusstsein liegt pflanzenbasierte Küche voll im Trend – und das Jahr 2025 bietet mehr denn je die Chance, diesen Weg konsequent zu verfolgen.