
Wenn draußen das Wetter nicht mitspielt, verlagern viele Hobbygärtner ihre Leidenschaft kurzerhand nach drinnen – und ziehen exotische Pflanzen wie die Ananas einfach auf der Fensterbank. Was normalerweise in der Biotonne landet, dient dabei als Ausgangsmaterial: Aus dem oberen Strunk einer frischen Ananas kann mit etwas Geschick und Geduld eine neue Pflanze entstehen.
Was Sie brauchen, um loszulegen
Für das Anpflanzen einer Ananas benötigen Sie lediglich einige haushaltsübliche Materialien:
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eine frische Ananas
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ein scharfes Messer
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etwas Holzkohle zur Desinfektion
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Anzuchterde
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einen mittelgroßen Blumentopf
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bei Bedarf einige kleine Holzstäbe zur Stabilisierung
Schritt für Schritt: Vom Fruchtstrunk zur Topfpflanze
Zuerst wird der Strunk der Ananas vom Rest der Frucht getrennt. Das gelingt, indem man den grünen Blattteil mit leichtem Drehen nach links und rechts vom Fruchtkörper ablöst. Alternativ kann man auch das obere Viertel der Ananas abschneiden und vorsichtig das Fruchtfleisch rund um den Strunk entfernen.
Das untere Ende des Strunks sollte mit einem sauberen Messer glatt abgeschnitten werden. Ältere oder beschädigte Blätter können ebenfalls entfernt werden. Um Fäulnis im Blumentopf zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Strunk mit etwas gemahlener Holzkohle zu desinfizieren. Danach sollte er etwa zwei bis drei Tage an einem trockenen Ort ruhen, bevor er eingepflanzt wird.
Nun wird der Strunk in einen mit Anzuchterde gefüllten Topf gesetzt. Kleine Holzstäbe können helfen, die Pflanze aufrecht zu halten, bis sie selbst Wurzeln gebildet hat.
Pflege und Standort – so fühlt sich die Ananas wohl
Ananaspflanzen gelten als recht pflegeleicht. Sie benötigen nur alle zwei bis drei Wochen Wasser – Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Der ideale Standort ist ein heller Platz am Fenster mit einer gleichmäßigen Temperatur um die 20 Grad. Direkte Sonneneinstrahlung ist dabei zu vermeiden.
Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, kann die frisch eingepflanzte Ananas in einen durchsichtigen Plastikbeutel gesetzt werden, der oben locker verschlossen wird. Wichtig ist, den Beutel regelmäßig zu öffnen, damit Luft zirkulieren kann. Sobald aus der Mitte der Pflanze neue Triebe sichtbar werden, kann auf den Plastikbeutel verzichtet werden.
Geduld bringt tropische Früchte
Wer eine Ananaspflanze zieht, braucht vor allem eins: Geduld. Vom Einpflanzen bis zur Bildung der ersten Blüte können gut zwei bis drei Jahre vergehen. Danach dauert es weitere sechs Monate, bis eine essbare Frucht heranwächst. In der Zwischenzeit bleibt die Pflanze mit ihrem dichten, schwertförmigen Blätterkranz ein echter Hingucker im Raum – auch ganz ohne Frucht.
Die eigene Ananaszucht auf der Fensterbank ist also nicht nur eine kreative Beschäftigung für trübe Tage, sondern auch eine reizvolle Möglichkeit, sich tropisches Flair in die eigenen vier Wände zu holen.